Wir leisten Aufklärungsarbeit!
Wer kennt es nicht: Man trinkt in aller Seelenruhe seinen Post-Workout Shake und irgendein Bekannter, Arbeitskollege oder Familienmitglied fängt damit an, einen ungefragt zu belehren:
„Dieses künstliche Zeug kann doch nicht gesund sein!“
„Ich hab` gehört, dass Protein die Nieren kaputt macht!“
„Das braucht man doch gar nicht – die normale Ernährung reicht vollkommen aus.“
Diese und viele weitere Phrasen verlassen regelmäßig die Münder der selbsternannten Ernährungsexperten. Nervig, oder?
Das dachten sich vermutlich auch die Forscher um Jose Antonio, als sie sich zur Veröffentlichung einer Arbeit mit dem Titel „Common questions and misconceptions about protein supplementation: what does the scientific evidence really show?“ (Sinngemäß übersetzt: Häufige Fragen und Missverständnisse bezüglich einer Protein-Supplementierung: Was zeigt die wissenschaftliche Datenlage wirklich?) entschlossen. Insgesamt haben die Autoren sich in diesem Paper der Beantwortung elf (mehr oder weniger) wichtiger Fragen angenommen, die wir hier im Folgenden für euch aufgelistet haben:
Ist Protein schlecht für die Nieren?
Fassen wir uns kurz: Nein. In gesunden Individuen gibt es trotz umfangreicher Studienlage keinerlei Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion, ausgelöst durch eine zu hohe Eiweißaufnahme. Die Autoren ziehen sogar das genaue Gegenteil in Betracht. Eine eiweißreiche Ernährung stellt bekanntlich eine effektive Strategie zur Verringerung des Körperfettgehaltes und zur Verbesserung der Körperzusammensetzung dar. Dies ist besonders bei Menschen mit erhöhtem Risiko für Nierenerkrankungen (Fettstoffwechselstörung, Übergewicht, Bluthochdruck) wünschenswert.
Erhöht überflüssiges Protein die Körperfettmasse?
Gemäß aktueller Datenlage scheint es so, als würde eine besonders eiweißreiche Ernährung (beispielsweise 3,3 – 4,4 g Protein pro kg Körpergewicht) bei Trainierenden nicht zu einer Zunahme an Körperfett führen. Basierend auf diesen Daten ist die Hypothese, übermäßiges Protein alleine würde den Körperfettanteil erhöhen, anzuzweifeln. Die Autoren resümieren, dass eine Zunahme an Körperfett in erster Linie durch die Aufnahme von Kohlenhydraten und Fetten zustande kommt. Protein an sich ist hier nicht der Treiber – es kommt, wer hätte das gedacht, primär auf die Kalorienaufnahme an.
Dank Jose Antonio und Kollegen bist du nach lesen dieses Artikels optimal gewappnet, um die Besserwisserfraktion in der nächsten Ernährungsdebatte in die Schranken zu weisen. Mit diesem Wissen im Hinterkopf schmeckt der Eiweißshake übrigens gleich doppelt so lecker. Glaubst du nicht?
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